Welpe friss fettes Fleisch

Fette

Fette sind ein wesentlicher Bestandteil der Ernährung von Hunden und übernehmen wichtige Funktionen in zahlreichen physiologischen Prozessen. Sie dienen nicht nur als konzentrierte Energiequelle, sondern sind auch entscheidend für die Aufnahme fettlöslicher Vitamine (A, D, E und K) sowie für die Bildung von Zellmembranen und Hormonen. Dabei ist es besonders wichtig, zwischen gesunden Fetten, wie ungesättigten Fettsäuren, und potenziell schädlichen Fetten, wie gesättigten oder oxidierten Fetten, zu unterscheiden. Die Fähigkeit des Hundes, Fette effizient zu verdauen und zu verwerten, spielt eine zentrale Rolle bei der Unterstützung seiner allgemeinen Gesundheit, seines Immunsystems und seiner Haut- und Fellqualität. Ein ausgewogenes Verhältnis der verschiedenen Fettsäuren in der Nahrung trägt maßgeblich zur langfristigen Vitalität und dem Wohlbefinden eines Hundes bei.

Verdauung von Fetten bei Hunden

Struktur und Zusammensetzung von Fetten

Fette gehören zu den Makronährstoffen und bestehen aus Triglyceriden. Diese Moleküle setzen sich aus einem Glycerin-Molekül und drei daran gebundenen Fettsäureketten zusammen. Sie dienen Hunden als hochkonzentrierte Energiequelle und spielen eine entscheidende Rolle in verschiedenen physiologischen Prozessen wie der Zellbildung, der Hormonproduktion und der Speicherung von Energie.

Verdauung im Maul

Hunde besitzen kein menschliches Mundsystem, sondern ein Maul, das primär der Aufnahme und Zerkleinerung von Nahrung dient. Im Gegensatz zu Menschen findet im Maul des Hundes keine nennenswerte Verdauung von Fetten statt. Speichel wird hauptsächlich zur Befeuchtung des Futters produziert, um das Schlucken zu erleichtern, aber er enthält kaum Verdauungsenzyme wie Lipase. Daher gelangen Fette weitgehend unverändert vom Maul in den Magen.

Verdauung im Magen

Im Magen wird die Nahrung mit Magensäure und Enzymen vermischt, die die Verdauung vorbereiten. Allerdings ist die Lipaseaktivität, also die Fähigkeit des Magens, Fette enzymatisch abzubauen, bei Hunden im Vergleich zu Menschen relativ gering. Die Fette werden daher im Magen nur minimal verändert und gelangen fast unverändert in den Dünndarm, wo der Hauptteil der Fettverdauung stattfindet.

Hauptverdauung im Dünndarm

Im Dünndarm beginnt der zentrale Prozess der Fettverdauung. Hier wird die Nahrung mit Gallenflüssigkeit, die in der Leber produziert wird, und mit Pankreassekret, das von der Bauchspeicheldrüse abgesondert wird, gemischt.

  • Gallensalze emulgieren die Fette, indem sie große Fetttröpfchen in kleinere Partikel aufspalten. Dadurch wird die Oberfläche der Fetttröpfchen vergrößert, sodass die Enzyme leichter angreifen können.
  • Pankreaslipasen, die im Bauchspeicheldrüsensekret enthalten sind, spalten die Triglyceride anschließend in Monoglyceride und freie Fettsäuren, die vom Körper aufgenommen werden können.
Absorption von Fetten

Die im Dünndarm freigesetzten Monoglyceride und freien Fettsäuren werden von spezialisierten Zellen der Darmwand, den Enterozyten, aufgenommen. In diesen Zellen werden sie erneut zu Triglyceriden zusammengesetzt und in Chylomikronen verpackt.
Chylomikronen sind spezielle Lipoproteinpartikel, die es ermöglichen, die Fette über das Lymphsystem in den Blutkreislauf zu transportieren. Auf diese Weise gelangen die Fette zu den verschiedenen Geweben im Körper.

Transport und Nutzung

Sobald die Chylomikronen in den Blutkreislauf gelangen, transportieren sie die Fette zu unterschiedlichen Zielgeweben:

  • In den Geweben werden die Fette entweder als Energiequelle genutzt, was besonders bei körperlicher Aktivität wichtig ist, oder sie werden als Fettreserven gespeichert. Diese Reserven können später bei Energiebedarf mobilisiert werden.

Gute und wichtige Fette in der Hundeernährung

Essentielle Fettsäuren für Hunde

Hunde benötigen bestimmte Fettsäuren, die ihr Körper nicht selbst herstellen kann. Diese sogenannten essentiellen Fettsäuren sind für zahlreiche physiologische Funktionen unerlässlich und müssen über die Nahrung aufgenommen werden.

Omega-6-Fettsäuren

Ein wichtiger Vertreter dieser Gruppe ist die Linolsäure, die essenziell für:

  • Hautgesundheit: Unterstützt die Bildung einer gesunden Hautbarriere und wirkt gegen Hauttrockenheit.
  • Zellmembranintegrität: Trägt zur Stabilität und Funktion der Zellmembranen bei.
  • Reproduktion: Spielt eine Rolle in der Fortpflanzung und unterstützt die Gesundheit der Nachkommen.
Omega-3-Fettsäuren

Zu den Omega-3-Fettsäuren gehören EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure), die vor allem in Fischölen und bestimmten Algen enthalten sind. Diese Fettsäuren sind entscheidend für:

  • Gehirnentwicklung: Unterstützen die kognitive Funktion und die Entwicklung des Nervensystems.
  • Augengesundheit: Essenziell für die Funktion und Gesundheit der Augen.
  • Regulation von Entzündungen: Helfen, entzündliche Prozesse im Körper zu kontrollieren und fördern die Gelenkgesundheit.
Natürliche Quellen

Essentielle Fettsäuren finden sich in:

  • Fischölen (z. B. Lachsöl, Krillöl)
  • Bestimmten Pflanzenölen (z. B. Leinöl, Rapsöl)
  • Fettreichem Fleisch (z. B. Lamm oder Geflügelhaut)

Schädliche Fette in der Hundeernährung

Nicht alle Fette sind für Hunde gesund. Einige Fette können langfristig Schäden verursachen und sollten daher vermieden oder nur in Maßen verabreicht werden.

Transfette
  • Herkunft: Diese künstlich hergestellten Fette entstehen bei der industriellen Verarbeitung von Ölen (Hydrierung) und finden sich häufig in stark verarbeiteten Lebensmitteln wie Snacks und Backwaren.
  • Gefahren:
    • Fördern entzündliche Prozesse im Körper.
    • Erhöhen das Risiko für Herzerkrankungen.
  • Hinweis: Transfette sind für Hunde nicht geeignet und sollten vollständig vermieden werden.
Hoher Anteil gesättigter Fette
  • Herkunft: Gesättigte Fette sind vor allem in tierischen Produkten wie Speck oder fettreichem Fleisch enthalten.
  • Gefahren bei übermäßigem Konsum:
    • Cholesterinanstieg: Kann zu einem erhöhten Cholesterinspiegel führen, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigert.
    • Übergewicht: Überschüssige gesättigte Fette tragen zu Gewichtszunahme bei, was die Belastung der Gelenke und Organe erhöht.
    • Verdauungsprobleme: Fette von schlechter Qualität, wie sie oft in minderwertigen kommerziellen Futtermitteln vorkommen, können zu Durchfall oder Verdauungsstörungen führen.

Zusammenfassung

Essentielle Fettsäuren wie Omega-6 (z. B. Linolsäure) und Omega-3 (z. B. EPA, DHA) sind für die Gesundheit von Hunden unverzichtbar. Sie fördern die Hautgesundheit, unterstützen die kognitive Entwicklung und regulieren entzündliche Prozesse. Hochwertige Quellen wie Fischöle, bestimmte pflanzliche Öle und fettreiches Fleisch liefern diese wichtigen Fettsäuren in optimaler Menge.

Im Gegensatz dazu sollten schädliche Fette wie Transfette und übermäßig viele gesättigte Fette vermieden werden, da sie entzündliche Reaktionen auslösen, Verdauungsprobleme verursachen und das Risiko von Herzkrankheiten erhöhen können. Die Wahl qualitativ hochwertiger Fettquellen ist daher entscheidend.

Eine ausgewogene Fettversorgung, die reich an essentiellen Fettsäuren ist und gleichzeitig auf schädliche Fette verzichtet, trägt zur langfristigen Gesundheit und Vitalität von Hunden bei. Neben der Erfüllung energetischer Bedürfnisse wird auch die allgemeine physiologische Gesundheit und das Wohlbefinden unterstützt. Es empfiehlt sich, bei Unsicherheiten einen Tierarzt oder Ernährungsexperten hinzuzuziehen, um die optimale Diät für den Hund sicherzustellen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen